DIABETES UND SPORT


Es ist kein Geheimnis, dass Sport mit Diabetes manchmal echt kompliziert und anstrengend sein kann.
Vor allem die Leute, die gerade erst mit dem Sport angefangen haben oder anfangen möchten, sollten zunächst ein paar Sachen beachten. Ich zeige Euch meine Tipps und meine Erfahrungen die ich  gemacht habe und hoffe das diese Euch helfen können.

Ich bin kein Arzt und daher beachtet bitte, dass ich Euch nur meine Erfahrungen mitteile und dieser
Post keinen Besuch bei Eurem Arzt ersetzt. Es ist immer gut bevor man mit dem Sport anfängt,
ein Gespräch mit seinem Diabetologen zu führen. Vor allem wenn der Diabetes gerade Diagnostiziert
wurde kann es sein, dass der Diabetologe Euch erstmal vom Sport abrät. 



#1 MOTIVATION

Es klingt so einfach - ist jedoch trotzdem immer wieder ein Thema. Ich habe lange gebraucht um mich für den Sport zu motivieren. Es ist kein Geheimnis, dass man nach der Diagnose wegen des Insulins erstmal eine Menge zunimmt und das das Abnahmen mit Diabetes nicht so einfach ist. In vielen Fällen kann es über 1 Jahr dauern bis man Erfolge sehen kann. Diese Erkenntnis und zu wissen, dass der Einstieg in den Sport meistens nicht so einfach ist, hat mich sehr demotiviert.


#2 ANFANGSWERT 

Vor jeder Sporteinheit sollte man immer seinen Blutzucker messen. Durch den Sport wird der Blutzucker sinken, daher ist es wichtig mit einem guten Wert zu starten. Es sollte ein Wert sein, der nicht zu tief ist, da man damit rechnen muss das der Blutzucker sinkt. Der Wert darf allerdings auch nicht zu hoch sein, da der Blutzucker meistens erstmal ansteigt. Der richtige Anfangswert ist eine Sache, die jeder für sich selber in Erfahrung bringen und das langsam antasten muss. Ich selber habe für mich heraus gefunden, dass der Perfekte Wert für den Sport bei mir zwischen 160 mg/dl und 180 mg/dl liegt.




#3 BLUTZUCKER MESSEN

Das allerwichtigste beim Sport ist es, seinen Blutzucker ständig zu kontrollieren - beim Sport kann es oft dazu kommen, dass man Unterzuckerungen erst später bemerkt.
Vor allem wenn man erst mit dem Sport anfängt ist es um so wichtiger zu messen - um sehen zu können wie sich der Blutzucker beim Sport verhält. Je nach Art des Sports, der Dauer und der Intensität reagiert der Blutzucker unterschiedlich. Daher ist vor allem in der Anfangszeit sehr wichtig seine Werte im Auge zu behalten.
Zwischen jeder Einheit messe ich meinem Blutzucker - vor allem auch um zu schauen wo ich gerade mit den Werten stehe und je nach dem entscheide ich, ob ich die nächste Übung machen kann oder ob es langsam Zeit ich nach Hause zu gehen.


#4 NACHTS MESSEN

Wenn man Abends Sport macht und gerade in der Anfangszeit ist, sollte man auch Mal Nachts seinen Blutzucker messen. Auch wenn 2 Stunden nach dem Sport die Werte sehr gut aussehen kann es immer noch passieren, dass man Nachts in eine Unterzuckerung gerät. Beobachtet man, dass man Nachts unterzuckert oder kurz davor ist, macht es Sinn vor dem Schlafengehen eine Zusätzliche BE wie z. B. einen Apfel zu sich zu nehmen. So kann man die Unterzuckerung in der Nacht vorbeugen.




#5 VORBEREITUNG

Vorbereitung ist alles. 

#5.1 Jedes Mal wenn ich zum Sport gehe, habe ich meine Notfallbox, falls ich in eine größere Unterzuckerung gerate. Was alles in meiner "Notfallbox" drin ist könnt Ihr gerne (hier) nachlesen.

#5.2 Ich nehme immer noch etwas Obst mit um es nach dem Sport zu essen um somit einer Unterzuckerung entgegenwirken. Da ich jedes Mal mit Auto hin und zurück fahre möchte ich es vermeiden beim Autofahren zu Unterzuckern. Merke ich auf dem Weg zum Sport, dass mein Anfangswert zu niedrig ist, esse ich auch dann Mal den Apfel. Es ist immer gut eine zusätzliche BE mitzuhaben.

#5.3 Das Messgerät nehme ich beim Sport immer mit und darin packe ich mir immer noch 1-2 Plättchen Traubenzucker. Den Traubenzucker nehmen ich manchmal zwischendurch zu mir, wenn ich merke das meine Werte fallen und ich somit eine Unterzuckerung entgegenwirken kann und weiter Sport machen möchte. 




#6 FÜR DEN NOTFALL

Und schlussendlich kann es nie verkehrt sein ein Notfallarmband oder -kette zu tragen. Vor allem wenn man alleine trainieren geht, sollte man sich das überleben. Es kann jederzeit dazu kommen, dass man stark Unterzuckert und es dann leider auch dazu kommen kann, dass man vielleicht umkippt oder man so sehr unterzuckert ist das man nicht mehr ansprechbar ist. Für solche Fälle sollte man lieber vorsorgen - wie will man denn ummächtig jemanden erklären das man Diabetes hat?




Ich hoffe das Euch der Post etwas weiterhelfen konnte und Euch den Einstieg in den Sport mit 
Diabetes eventuell erleichtern kann :)




2 Kommentare:

  1. Hi,

    ein sehr interessanter Bericht, vielen Dank!
    Ich bin T1D mit Insulinpumpe und gehe seit ca. 3 Jahren jeden zweiten Tag ins Fitnessstudio. Angefangen hat dies, weil ich ein paar Kilos abnehmen wollte-mittlerweile sehe ich den Kraftsport als mein Hobby an. Ich kann jedem Diabetiker empfehlen Sport zu machen. Meine Werte und auch mein Wohlbefinden sind gut wie nie zuvor.
    Dabei gilt meiner Meinung nach: Jeder muss mindestens einen Sport finden, der ihm/ihr Spaß macht. Sobald die Sportart(en) gefunden ist, muss man nur noch dran bleiben :)

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  2. Dieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.

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