HAPPY DIABIRTHDAY - 2 JAHRE DIABETES

2 Jahre  •  24 Monate    712 Tage    17.088 Stunden    1.025.280 Minuten  •  61.516.800 Sekunden


Ich weiß gar nicht so genau wie ich diesen Post anfangen soll!

Heute ist der Tag gekommen - vor genau 2 Jahren wurde mein Typ1 Diabetes entdeckt!
Eine Menge Zeit ist vergangen und ich habe viele Höhen und Tiefen durchlebt, aber ich muss sagen, dass für mich die letzten Tage nicht so schlimm waren wie vor 1 Jahr. Letzten Jahr habe ich ganz genau den Tag im Blick gehabt. Schon Wochen vorher habe ich mir Gedanken gemacht. Dieses mal ging es mir nicht so!





Genau Heute vor 2 Jahren wurde mein Diabetes von 
meiner Ärztin durch Zufall entdeckt und ehe ich mich 
versehen konnte weinte meine Mama, war ich Zuhause 
meine Sachen packen und bin mit meiner Mama ins 
Krankenhaus gefahren. Von dem einem Krankenhaus mit 
einem Krankenwagen in das andere Krankenhaus. 
Nach ca. 12 Stunden endlich auch mal in meinem Zimmer 
angekommen. Sachen ausgepackt. Geweint. Geschlafen.
Und am nächster Morgen ging alles schon los - mein 
Leben stellte sich auf den Kopf und von Heute auf Morgen
änderten sich meine Prioritäten.





Seit dem letzten Jahr ist sehr viel Zeit vergangen. Zeit in der ich viel über alles nachgedacht habe. Gute und auch schlecht Zeiten hatte. Nach dem Post vor 1 Jahr habe ich endlich meinen Diabetes akzeptieren können. Ich habe mich so lange mit dem Post beschäftigt und dort all meinen Gefühlen freien Lauf gelassen, sodass ich glaube, dass ich endlich mit dem ganzen Frust und Ärger abschließen konnte und endlich endgültig akzeptieren konnte, dass der Diabetes nun zu mir gehört. 



Was ist noch alles passiert in diesem einem Jahr? 


Ich hätte es niemals für möglich gehalten, aber es ist der Punkt erreicht - nach 2 Jahren Diabetes - nach 2 Jahren Unterzuckerungen - an dem ich keine Caprisonne mehr mag!
Seit 2 Jahren nun trinke ich jedes Mal eine Caprisonne in der Geschmacksrichtung Orange. Als Kind gab es für mich nichts besseres und mit der Diagnose hat sich der Kindertraum erfüllt - ein Vorrat Caprisonne in der Küche - und jetzt habe ich einfach keine Lust mehr drauf. 
Es wird Zeit für Abwechslung!


Mein Haar ist endlich fast endgültig nachgewachsen. Vor meiner Diagnose hatte ich mit sehr viel Haar Ausfall zu kämpfen, die dann nach und nach nachgewachsen sind.
Ich merke bis heute noch wie viele neue "Babyhaare" nachwachsen, aber bald sind sie endlich auf der Länge meiner "nicht ausgefallenen" Haare. Man merkt es schon sehr, weil die nachgewachsenen Haar etwas krausselig sind und deswegen wirkt mein Haar manchmal so, als hätte ich in die Steckdose gefasst. Ich freue mich schon auf den Tag, an dem sie wieder ganz normal liegen und ich sie nicht immer Stylen muss und ich endlich auch mal so aus dem Haus gehen kann. #Mädchenprobleme :)



Dieses Jahr hatte ich das erste Mal Ketose. Ich war damals so überfordert, vor allem weil es an einem  Wochenende war und ich somit nicht meine Diabetesberaterin anrufen konnte. Aber Meine Mama und ich haben das zusammen gut gemeistert :)
Das schlimmste war einfach nur, dass ich dann Ketose in meiner Abzieht und während meiner Abiturprüfung hatte. Dies war ein neues Tief für mich. Mir ging es schon lange nicht mehr so komisch wie zu diesem Zeitpunkt. Ich muss gestehen, dass ich überfordert war. Aber auch das habe ich wieder überstanden :)


Ich habe es lange Zeit für mich behalten, habe es nicht all meinen ganzen Freunden erzählt, weil ich kein Mitleid wollte und es mir auch etwas unangenehm war. Ich habe es geschafft meinen kleinen Burnout zu überwinden. Es ist auch jetzt ein großer Schritt für mich, dies hier zu erzählen, aber es gehört nunmal dazu. Ich war bei einer Therapeuthin, die den damaligen Burnout diagnostizierte und  mit der ich es zusammen geschafft habe, diesen zu überwinden. Es gibt nichts, über das ich mehr Stolz sein könnte, als dieser große Fortschritt - und ich weiß, dass es meiner Mama genau so geht!


Ich würde sagen, dass ich selber meinen Diabetes akzeptiert habe, aber ich habe immer noch ein Problem damit. Ich schaffe es einfach nicht mich endgültig dazu zu überwinden vor fremden Leuten zu spritzen oder zu messen. Zwar habe ich schon einen großen Fortschritt gemacht und mache es schon viel häufiger. Aber wenn ich alleine Unterwegs bin und dann messen oder spritzen soll, fällt es mir manchmal noch schwer und es kostet mich große Überwindung. Messen geht mittlerweile, aber das Spritzen ist mir noch sehr unangenehmen. Ich meine, dass Messen kann man ja noch irgendwie immer etwas verstecken damit es nicht mehr so auffällig ist, aber Spritzen geht einfach nicht zu verstecken. Und das fällt mir sehr schwer. Aber auch dafür gibt es eine Lösung: Ich möchte eine Pumpe beantragen! Es gibt immer einen Weg um es einem angenehmer zu machen!


Meine Mama hat es geschafft mich ganz alleine auf eine Reise gehen zu lassen. Wie vielleicht noch manche von Euch wissen, war ich dieses Sommer mit meiner Freundin auf Korfu und dies war ein Riesen Schritt. Ganz alleine in einem Fremden Land. Für mich war es sehr aufregend, aber ich glaube für meine Mama immer noch ein bisschen mehr. Ihr "kleines Diabetes" Kind ist nun weit weg, und sie kann mir nicht helfen wenn es mir nicht gut geht. Aber ich habe natürlich oft meine Mama angerufen und sie immer auf dem neusten Stand gehalten und somit war sie dann auch etwas beruhigter.


Ich war sehr schwierig in den letzten 2 Jahren und das weiß ich auch. Mir ging es oft nicht gut und ich war manchmal mit den ganzen Situationen überfordert, dass will ich nicht leugnen. Das Leben wird auf den Kopf gestellt und man ist in einer der wichtigsten Phasen in seinem Leben. Um so mehr will ich einfach meinem Freund und meiner Mutter danken! Ohne Sie und natürlich auch nicht ohne meine Familie und Freunden, hätte ich das alles nicht so meistern können. Sie haben mir dabei geholfen meinen Diabetes zu akzeptieren und für mich ertragbar zumachen. Sie haben mir einen sicheren Oft gegeben. Vielen Dank



Ich habe zugenommen. Traurig aber wahr! Ich habe aber sehr lange darüber nachgedacht, warum das jetzt so kam und das soll jetzt keine ausrede sein, aber ich bin ehrlich: Manchmal habe ich nur gegessen um anderen zu zeigen: ICH DARF DAS ESSEN! Ein Vorurteil, welches jeden Diabetiker verfolgt und sobald ich solch einen Kommentar gehört habe, habe ich aus Protest gegessen. Ich wollte dazu gehören. Klingt für manche vielleicht ein bisschen dämlich - es hat einfach etwas mit der Psyche zu tun, welche manchmal einfach durch Vorurteile angegriffen wird! Ein paar Kilos muss ich leider an die nächtlichen Unterzuckerungen schieben und an die Unterzuckerungen nachdem man dann einen Heißhunger hat. Und der größte Faktor dafür bin natürlich ICH :)



Und Momentan? 

Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht manchmal immer noch Trauer. Selbst nach 2 Jahres ist es ein Thema welches mich noch sehr beschäftigt und worauf ich auch manchmal immer noch sehr empfindlich reagiere. Kein blöder Kommentar lässt mich immer zu 100% kalt. Klar hat man jetzt irgendwie gelernt wegzuhören, aber das geht nicht immer. Ich finde aber auch, dass es dabei total darauf ankommt wer den Kommentar abgibt. Es kann auch sein, dass jemand aus dem Familienkreis ein lustig gemeinten Kommentar abgibt, aber der kann manchmal mehr verletzten, als jeder blöde Kommentar von fremden!


Momentan vernachlässige ich etwas meinen Diabetes und das weiß ich auch, aber nur weil ich manchmal nicht genau weiß wie ich mit allem umgehen soll. Es passiert gerade so viel neues in meinem Leben - meine Ausbildung hat begonnen und ich habe eine menge neue Leute kennengelernt und dies macht die momentane Situation nicht gerade leichter. Es gibt so vieles neues zu entdecken und da kann man schonmal den Diabetes vergessen, was aber nicht heißen soll, dass ich vor ihm davon laufe. Ich weiß jetzt, dass er ein Teil von mir ist und damit bin ich auch im reinen, aber ich habe meine Prioritäten in der letzten Zeit anders gesetzt und das geht nicht so weiter und das weiß ich auch! Es ist ein Teufelskreis! Pflege ich meinen Diabetes nicht, geht es mir auch nicht gut. Geht es mir nicht gut, vernachlässige ich meinen Diabetes. Aber ich bin auf einem guten Weg auf dem Teufelskreis wieder herauszukommen! Es ist momentan die Priorität Nr 1.



Und natürlich will ich auch Euch danken!

Das ganze Bloggen und mit Euch zu Kommunizieren hat mir riesig geholfen. Vor allem die ganze Unterstützung die ich bekommen habe, als ich dieses Jahr erneut im Krankenhaus war. Das Bloggen hilft mir sehr. Und jede einzelne positive Nachricht von Euch gibt mir Kraft!




Alles kostet immer sehr viel Kraft, aber es kommt immer drauf an, ob man bereit ist diese Kraft dafür zu Opfern und immer wieder aufs neue aufzustehen und einem auch immer wieder selber zu beweisen, wie Stark man doch eigentlich ist.

Ich glaube auch, dass man jedes Jahr einen neuen Fortschritt machen wird, egal wie lange man schon mit seinem Diabetesmonster zu kämpfen hat! Es werden immer Hürden in unserem Leben geben, welche wir immer und immer wieder neu bezwingen müssen! Wir dürfen nur niemals aufgeben und den Diabetes und beherrschen lassen!





wie auch letztes Jahr habe ich Probleme dabei diesen Blog zu beenden. Würde ich über all meine Gefühle und Ereignisse sprechen würdet Ihr noch nächste Woche diesen Post zu Ende lesen :)

2 Kommentare:

  1. Sehr realistischer Bericht kann nur jemand nachempfinden dercselbst diabetes hat bleibexwriterhin so tapfer denn wiex werden die Diabetes ei lebenslang als Begleiter haben grüsse aus Berlin

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  2. Hallo liebe Franci, ich hab heute zum ersten mal deinen Blog gelesen und ich kann dir nur sagen, du machst
    Das super. Ich hab dieses Jahr am 13.12. mein 16 jähriges "Jubiläum" wenn man das so schreiben kann- und ich bin jetzt 29. Ich habe schon lange eine Pumpe und bin total glücklich damit. Auch da kommen ab und zu mal blöde Fragen " was das denn ist, ein MP3 Player?" Einfach cool bleiben. Ich war natürlich mitten in derPupertät und wollte mir gar nichts sagen lassen. Ich wusste eh alles besser und sowieso war ich total allein. Ich hab viele Jahre gebraucht und den richtigen Partner,damit alles läuft. Noch vor ein paar Jahren hatte ich eine sehr schlimme Phase in der mein Hba1c bei 15 lag. Also mach dir nichts aus den Löchern in die man fällt, damit bist du nicht allein. Wichtig ist,dass du immer jemanden hast mit dem du reden kannst. Ich wünsch dir alles gute und viel Erfolg und Gesundheit
    LG Sandra

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