REISEN MIT DIABETES IM HANDGEPÄCK



Vielleicht erinnern sich noch ein Paar von Euch, dass ich im Juli mit meiner Freundin Laura für 1 Woche auf Korfu war. Dies war unsere kleine gemeinsame Abfahrt, auf der wir uns einfach nur mal wieder etwas Zeit für uns nehmen wollten und das Kapitel unseres Lebens gemeinsam beenden wollten, bevor das Leben erst so richtig losgeht :) Den Diabetes habe ich jetzt schon seit fast 2 Jahren und ich bin auch schon öfters in der Zeit im Urlaub gewesen, aber ich bin noch nie geflogen. Seit der Diagnose ist meine Mama immer mit mir mit dem Auto in den urlaub gefahren, weil sie mir damit eine Last nehmen wollte, weil man als Diabetiker dann doch schonmal ein Paar extra Würstchen und viel Platz braucht. 

Heute berichte ich Euch von meiner ersten Reise als Diabetiker, in der ich geflogen bin und die ich von vorne bis hinten ohne Mama geplant habe :) Und vor allem berichte ich Euch von den Hürden, die man als Diabetiker bei solch einen Vorhaben haben kann!



Erste Hürde - Kühlung

Zuerst muss mal natürlich bedenken, dass bevor mal solch eine Reise antreten kann, man sich über mehrere Sachen Gedanken machen muss und sich um ein paar Sachen kümmern muss. Die erste Hürde stellte sich bereits schon bevor wir das Hotel buchen konnten. Das erste Problem war: das kühlen des Insulins. Zwar habe ich bereits eine Kühltasche, die man ganz einfach in den Tiefkühler zum "aufladen des Akkus" legen kann, jedoch hatten wir das Problem, dass das Hotel keine Minibar auf den Zimmern hatte und demnach auch kein Kühlschrank mit Tiefkühler zur Verfügung stand. Klar hätte ich an der Rezeption nach fragen können, ob die mein Insulin hätten kühlen können, jedoch muss ich ehrlich sagen, dass ich darauf keine so große Lust hatte, denn alle 3 Tage muss mein Levemier gewechselt werden und ich wollte dann auch nicht immer wieder erst zur Repzeption gehen müssen und immer wieder fragen ob Sie mir mein Insulin geben können. Und das dann auch noch immer versuchen das auf Englisch zu erklären. Vor allem mag ich das Gefühl nicht, wenn ich z.B. das Insulin schnell brauche, und es dann nicht direkt griffbereit habe - Ich bin nunmal in solchen Dingen ein kleiner Kontrollfreak!
Deswegen hatte ich Euch damals bei Instagram, Facebook & Co. gefragt, wie Ihr das denn immer macht und damals habt Ihr mir dann die Frio Tasche empfohlen, die ich mir dann auch direkt gekauft habe. 2 Tage später erhielt ich dann die Nachricht vom Reisebüro, dass es möglich ist ein 
Minikühlschrank in das Zimmer zu stellen. Und somit war dann auch die erste Hürde gemeistert und das Hotel und der Flug konnte somit gebucht werden. Nun war ich doppelt abgesichert :)




Habt Ihr lust, dass ich Euch die Frio Tasche mal Vorstelle und Euch die Vorteile, Nachteile und meine persönliche Meinung dazu erzähle? Dann lasst es mich gerne wissen :)




Zweite Hürde - Transport


Das Nächste ,über was man sich dann auch noch Gedanken machen muss, ist: Wie Transportiere ich all die Sachen? Koffer? Nimmt zu viel Platz weg! Also bleibt nur noch die Option Handgepäck. Meine Mama kaufte mir extra dafür einen Handgepäckkoffer - es soll ja nicht das letzt mal in meinem Leben gewesen sein, dass ich geflogen bin. Da lohnt sich solch eine Investition auf jeden Fall! Zudem besaß der Handgepäckkoffer genug Platz um auch meine ganzen Notfall BE's perfekt zu verstauen - das kann schon manchmal viel Platz einnehmen und den habe ich nie in meinem normalen Koffer :D
Wie vielleicht sich ein Paar von Euch erinnern, übertreibt meine Mama es immer, wenn es sich um Notfall BE's handelt. Sie kauft immer so viel, dass ich jeden Tag um die 10 Mal unterzuckern müsste um das alles realistisch aufzubrauchen. Aber jeder kennt es ja, dass man auch mal so etwas davon nascht und dann geht das meiste doch immer weg. Das ist halt der Vorteil - man hat die Süßigkeiten für Naschanfälle immer parat hat. Das kann man doch auch als einen Notfall ansehen oder? :D

Ich war sehr aufgeregt vor meinem ersten Flug als Diabetiker mit all dem Diabeteszeug im Handgepäck. Ich habe mir Tage vorher schon überlegt wie das alles ablaufen könnte - ob die meinem Koffer zerlegen werden wegen dem ganzen Zeug, oder kontrollieren werden ob ich das alles auch mitnehmen kann. Und nun war es soweit, ich hatte schon extra meine Reisebestätigung vom Diabetologen parat. Bei der Sicherheitskontrolle war ich dann so aufgeregt, dass ich vergas die Reisebestätigung jemanden zu geben - zudem wusste ich nicht wem ich das hätte geben sollen. Also ging ich einfach so durch die Kontrolle ohne auch eine Anmerkung darüber zu machen, was sich im meinem Handgepäckkoffer befindet. Ich muss sagen, ich war total enttäuscht :D - Es ist nichts passiert. Niemand der sich meinen Koffer genauer angeschaut oder nach gefragt hat. All die Aufregung und Nervosität war praktisch umsonst gewesen. Der Koffer ging einfach durch. Ich weiß nicht warum, aber ich habe irgendwie einfach mehr Trubel darum erwartet.

Auf dem Rückflug dagegen habe ich es dann doch anders gemacht. Bei der Sicherheitskontrolle habe ich dann schließlich meine Reisebestätigung vom Diabetologe bei der Sicherheitskontrolle abgegeben, für den Fall der Fälle. Auf Deutsch ist es ja noch einfach alles zu erklären, aber in Griechenland auf Englisch? Das war mir dann doch zu riskant. Geschweige denn, dass ich gar nicht das nötige Vokabular dafür besässen hätte!




Dritte Hürde - Was nimmt man alles mit?



Tage vor der Reise habe ich noch extra einen Termin bei der Diabetesberaterin bekommen, damit wir zusammen eine kleine Checkliste machen können, was ich alles so mitnehmen werde, damit ich auch nichts vergessen kann oder ich von etwas zu wenig mit hätte.
Anschließend ging es direkt zum Diabetologen um die ganzen Rezepte abzuholen, die Reisebestätigung von Ihm ausfüllen zu lassen und letzte Fragen zu klären. Meine Diabetesberaterin fan, das ich sehr gut vorbereitet war und hatte an meiner Liste, auf der ich aufgelistet habe was ich alles mitnehmen würde und in welcher Menge, nichts auszusetzen! Meine Ärzte sind bei dem Thema Reisen sehr vorsichtig, wenn Sie das Gefühl haben, dass ich nicht richtig vorbereitet bin oder mein Zustand zu schlecht ist, würden Sie mich auch keine Reise machen lassen.
Als es damals z.B. hieß, dass ich 3 Monate nach meiner Diagnose mit der Schule eine Skireise machen möchte, musste ich mich dafür auch extra Schulen lassen und ein paar Extra Termine vereinbaren und ein bisschen mit dem Sport rumexperimentieren, damit mein Diabetologe auch sehen konnte wie sich mein Zucker bei gewissen Situationen verhält. Erst 1 Woche vor der Reise und nach vielen Checks und Terminen, habe ich dann erst die Genehmigung von meinem Diabetologe bekommen, dass ich mitfahren darf. Ich bin eh so ein Mensch - ich höre sehr auf meine Ärzte und lasse mich lieber ein Mal zu viel als zu wenig untersuchen. Vor allem, weil zu dem Zeitpunkt noch alles für mich Neu war!

Nun aber zurück zu dem eigentlichen Thema :D
Was ich auf jeden Fall mitnehmen wollte, war meine "Diabetes-Mappe", eine Mappe die ich mit meinen Diabetesberaterinen im Krankenhaus zusammen angelegt hatte, wo alle Informationen drinstehen. Dies kann immer mal nützlich sein, denn man weiß ja nie was geschehen kann oder wer sie brauchen kann. Sicher ist Sicher :D Dann durften natürlich Haufen weise Traubenzucker nicht fehlen, Nadel, Trommeln, Teststreifen, Alkoholtupfer - von allem natürlich viel zu viel. Zudem das dreifache an Insulin, was ich sonst in 1 Woche verbrauche. 1 Ersatz Messgerät + Batterie, Ketose Messgerät, Notfallspritze und 2 Ersatz Penns. Und nicht zu vergessen natürlich die Frio Tasche.




Vierte Hürde - Getränke


Ich glaube, so gut wie alle werden das Problem kennen - keine Zero Getränke vor Ort.
Es ist egal wo man hingeht und welches Land es ist, es gibt nicht überall Zero oder Light Getränke. Und das ist ein Problem, denn wer hat schon 1. Lust den ganzen Tag darauf zu achten wie viel man was trinkt und die Einheiten sich dafür zu spritzen, und 2. wirken bei mir Getränke wie Cola, Fanta, Sprite & Co. sehr extrem und jagen meinen Blutzucker schnell und intensiv in die Höhe! Daher kann bei mir auf Reisen und auch sonst Zuhause der zuckerfreie Eistee von Bolero nicht fehlen! Nicht nur, dass er Zuckerfrei ist - er schmeckt auch noch verdammt gut. Ich habe ihn viele meiner Freunde testen lassen und viele trinken jetzt lieber diesen Eistee bei mir als welchen den sie kaufen können. Wer erinnert sich noch and den Geschmack von Krümel Eistee? Dieser Eistee schmeckt genau so - also nur von mir zu empfehlen!
Gut das ich trotzdem manchmal nicht auf die "normalen" Getränke verzichten wollte und dann in Urlaub Ketose hatte!




Trotz der ganzen Hürden war es ein wunderschöner Urlaub, der mit super viel Spaß gemacht hat und den ich sehr genossen habe. Habe ich eine Typische Hürde vergessen oder kennt Ihr noch welche? würde mich sehr interessieren :)


2 Kommentare:

  1. Danke für den Artikel. Es war interessant und sehr nützlich. I'show diesen Beitrag zu meiner Mutter. Sie liebt es zu reisen, aber aufgrund dieser Krankheit kann sie nicht für lange Zeit reisen. Sie wollte mit mir auf arktische Kreuzfahrt zu gehen mit https://poseidonexpeditions.com/de/arktis/ , aber sie kann ' t. Jetzt denke ich, dass sie für längere Zeit reisen würde.

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  2. Daniela Hausner28. Mai 2017 um 13:43

    Super Artikel :) Habe jetzt seit fast 9 Jahren Diabetes (bin jetzt 18) und bin tatsächlich noch nie geflogen :D. Aber dieses Jahr ist es jetzt so weit. Im Juli geht es ein paar Tage nach Amsterdam und im August dann nach Barcelona. Und beide Reisen ohne Eltern. Hab mir auch schon total Gedanken gemacht, wie das z.B. bei der Sicherheitskontrolle ablaufen wird. Du hast mir wirkih weitergehofen. :)

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